Onkologie
Die Onkologie ist ein Teilbereich der Tiermedizin, der sich mit der Diagnostik und Behandlung von Tumoren beschäftigt. Der Begriff Tumor steht dabei nur für eine Umfangsvermehrung bzw. die Volumenzunahme eines Gewebes. Diese kann sowohl gut - als auch bösartig sein.
Zur Identifizierung des Tumors reicht in vielen Fällen eine Feinnadelaspiration (FNA). Dieser Vorgang ist bei den meisten Tieren wach möglich, sofern es auch die Lokalisation der Umfangsvermehrung zulässt. In manchen Fällen, in denen eine FNA nicht zum Ergebnis führt oder in denen man bei der Probengewinnung nicht genügend Zellmaterial gewinnt, ist eine Gewebebiopsie notwendig.
Nachdem man den Tumor diagnostiziert hat, erfolgt das Staging. Darunter versteht man die Untersuchung der Ausdehnung des Tumors und das Auffinden oder Ausschließen von regionären und Fernmetastasen (zB die Lunge).
Um die Ausdehnung eines Tumors beurteilen zu können, stehen verschiedene bildgebende Verfahren zur Verfügung. In unserer Praxis haben wir die Möglichkeit mittels Röntgen, Ultraschall und Computertomografie die Größe und Invasion des Tumors und die Involvierung anderer Organsysteme zu beurteilen. Mittels sogenanntem lymphnode mapping kann in der CT Untersuchung der oder die Lymphknoten gefunden werden, die vom Tumor zuerst befallen werden. Dies wird vor allem bei Tumoren der Haut, Unterhaut oder Schleimhaut angewendet.
Die Behandlung eines Tumors kann durch verschiedene Therapieformen erfolgen. Mögliche Therapieoptionen sind die onkologische Chirurgie, die Chemotherapie, die Bestrahlungstherapie, die Kryotherapie oder eine palliative Behandlung.
Nur nach erfolgtem Staging können wir Sie optimal über alle in Frage kommenden Therapiemöglichkeiten umfassend beraten und mit Ihnen gemeinsam entscheiden, welche Therapie für Sie und Ihr Tier die passende ist.
Mittels Spritze und Kanüle wird aus der Umfangsvermehrung Zellmaterial gewonnen. Dieses wird anschließend auf einem Objektträger ausgestrichen, im praxiseigenen Labor angefärbt und direkt unter dem Mikroskop ausgewertet. Bei unklarem Befund werden die zytologischen Ausstriche ins Fremdlabor weitergeleitet. Bei Tumoren der Haut und Unterhaut ist fast immer die Probengewinnung am wachen Tier möglich.
Wach mit Hilfe von Lokalanästhesie oder unter Sedation wird aus der Gewebeveränderung eine Probe mittels Biopsienadel, Stanze oder Skalpell entnommen, in Formalin eingelegt und zur pathohistologischen Untersuchung in ein Fremdlabor eingesendet.
Der Tumor wird bei einem chirurgischen Eingriff in Vollnarkose entfernt. Dabei kann der Eingriff kurativ sein, dass heißt, das komplette Tumorgewebe wurde entfernt. Nach der Operation wird der Tumor zur pathohistolgischen Untersuchung eingeschickt, damit weitere spezielle Untersuchungen des Tumorgewebes durchgeführt werden können. Anschließend kann die Prognose der Erkrankung exakter bestimmt werden. Alternativ kann durch den chirurgischen Eingriff eine Zytoreduktion (der Tumor wird verkleinert, damit anschließend andere Therapieformen besser wirken können, v.a. an den Extremitäten) oder eine palliative Behandlung (der Tumor wird verkleinert, damit das Tier auf Grund zusätzlicher Entzündung oder Größe des Tumors keine Schmerzen hat) vorgenommen werden.
Knochentumor Jochbogen rechts
Sowohl bei gutartigen als auch bestimmten bösartigen Tumoren kann mittels Kältetherapie gezielt Gewebe zerstört werden. Den Cryopen wenden wir in unserer Praxis bei kleinen, gutartigen und gestielten Tumore wie Papillomen (umgangssprachlich Warzen) an. Dabei können diese am Patienten mit 1 bis 2 Behandlungen erfolgreich ohne Narkose behandelt werden. Weiterhin kann eine andere Form der Kryotherapie zur Behandlung von Plattenepithelkarzinomen der Haut bei Katzen je nach Lokalisation (Ohr, Nasenspiegel, Augenlid) und Tumorgrad eingesetzt werden. Dabei wird flüssiger Stickstoff gezielt auf die betroffene Stelle aufgebracht. Für diese Behandlung ist das Tier in Narkose.
Die Form der Chemotherapie hängt von der Art des Tumors, den Vorerkrankungen und den individuellen Beonderheiten des Tieres ab. Das Ziel der Chemotherapie ist meist nicht die Heilung des Tieres, sondern die Verbesserung der Lebensqualität und die Verzögerung des Voranschreitens der Erkrankung. Dies wird erreicht, indem man beim Tier niedrigere Dosierungen der Chemotherapeutika wählt. Nebenwirkungen sollen so vermieden werden. Je nach Therapieprotokoll sind die Zytostatika in Tablettenform oder Injektionslösung vorhanden und können als Einzeltherapie eingesetzt oder untereinander kombiniert werden. Die Tablettengabe ist Zuhause durch den Tierbesitzer durchführbar. Jede Chemotherapie ist mit regelmäßigen klinischen Untersuchungen inklusive Blutuntersuchung verbunden.
Strahlentherapie ist bei uns in der Praxis nicht durchführbar. Für alle Patienten, für die eine Strahlentherapie in Frage kommt oder die beste Therapieoption ist, werden Sie von uns an eine andere Einrichtung überwiesen.
So erreichen Sie uns
Diagnostikzentrum für Kleintiere | Tagesklinik
Dipl. Tierärztin (Univ. Wien) Lisa Voigt
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